Nachdem ich den Großteil meiner praktischen Flugausbildung auf der Katana DA 20, einem Zweisitzer absolviert hatte, war es an der Zeit, sich auf die Flüge nach der Prüfung vorzubereiten.
Meine Absicht ist tatsächlich, interessierte Fluggäste auf Rund- oder Streckenflügen mitzunehmen.
Als Inhaber einer Privatpilotenlizenz PPL (A) ist das nämlich direkt nach dem Scheinerhalt möglich.
Um Fluggäste mitzunehmen, bot es sich an, eine Musterweinweisung auf einem Viersitzer noch während der Ausbildung zu absolvieren.
Das ist wesentlich günstiger, als das erst nach der Ausbildung zu tun.
Am 17.01.2017 war es dann soweit.
Eine Cessna 172 (D-EGMB) stand in Strausberg vor der großen Halle bereit.
Nach einer gründlichen Vorflugkontrolle schoben wir das Flugzeug von Hand ein Stück auf dem Vorfeld zurück und drehten die Cessna so, dass wir beim Triebwerksstart nicht in die Halle blasen.
Anschließend nahm ich das erste Mal in einer Cessna Platz.
Wow, hier sieht alles ganz anders aus, als in der Katana.
Es schien mir wie ein riesiges Instrumentenpanel vorzukommen.
In der Fliegersprache nennt man diese Aufmachung von analogen Instrumenten auch liebevoll "Uhrenladen".
Ich betätigte laut Checkliste den Primer und startete das Treibwerk.
Man merkte bereits am Propellerabwind nach hinten sofort den Leistungsunterschied am Höhenruder.
Nachdem ich die Bremsen gelöst hatte, rollte die Maschine bereits langsam an.
Ein sehr angenehmes Rollen am Boden, da das Bugrad direkt angesteuert wird.
Bei der Katana ist das leider nicht der Fall.
Am Rollhalt der Piste 23 führte ich die letzten Überprüfungen durch, dann rollte ich auf die Bahn und schob den Leistungshebel nach vorn.
Sofort begannen die 160 Pferde zu galoppieren, bei 51 Knoten rotierte ich und hob die Nase in den Wind.
Man musste sofort nachtrimmen um die Steuerdrücke zu minimieren.
Man merkte deutlich die Kraft der Maschine am Ruder.
Sanft und weich flog die Cessna 172 nun in der Platzrunde.
Wir entschieden uns sofort auf 2000ft durchzusteigen und nach Osten abzudrehen um mit dem Airwork zu beginnen.
Langsamflug, Steilkurven, Strömungsabrissübungen und simulierte Notlandeübungen reihten sich aneinander.
Wir flogen nach Eberswalde-Finow um dort ein paar Landungen mit verschiedenen Landklappenstufen zu meistern.
Ganz sanft landete ich die Cessna mehrmals.
Man merkte immer wieder, dass das Trimmen der Maschine essentiell wichtig ist.
Im Gegensatz zur Katana entwickelt die Cessna 172 eine deutlich höhere Kraft.
Eigentlich logisch, sie hat ja auch das Doppelte unter der Haube.
Nach knapp zwei Stunden flogen wir zurück nach Strausberg, wo wir noch eine Ziellandeübung absolvierten.
Diese gelang erstaunlich gut, allerdings war nun die Piste 05 in Betrieb.
Mein Fluglehrer schien sehr zufrieden und zeichnete in meinem Flugbuch die Mustereinweisung mit seiner Unterschrift ab.
Somit darf ich ab sofort auch die Cessna 172 fliegen, wenn die praktische Prüfung bestanden wird.
Einen Bericht über die Generalprobe für die praktische Prüfung lest ihr demnächst.
Euer Jérôme
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