Die Ausbildung zum Privatpiloten neigte sich langsam dem Ende.
Nach vielen aufregenden Momenten und Flügen, Unterrichtsstunden und Prüfungen, fühlte ich mich bereit, meinem Fluglehrer zu zeigen, dass ich bereit bin für die praktische Prüfung.
Ich bat am 10.01.2017 meinen Fluglehrer, mir eine simulierte, praktische Prüfung abzunehmen.
Ich bat darum auch Zwischenfragen wie in einer richtigen Prüfung zu stellen.
Dann war es soweit.
Ich traf mich mit meinem Fluglehrer im Briefingraum.
Er teilte mir die Strecke mit, die wir fliegen möchten.
Ich bereitete den Flug vor, stellte meine Berechnungen an und präsentierte das Ergebnis.
Ich beantwortete Zwischenfragen zu Kursen, Höhen und Zeiten.
Dann gingen wir gemeinsam Richtung Flugzeug.
Ich hallte die D-EPPO aus der großen Halle aus, und rollte sie vor den Turm, wo ich meinen Fluglehrer (Prüfer) in Empfang nahm.
Dann ging es los mit der Vorflugkontrolle.
Sämtliche Bauteile, Antennen und Öffnungen sollten erklärt werden, dies stellte kein Problem dar.
Dann ging es in das Flugzeug.
Ich arbeitete alles nach der Checkliste ab und rollte uns zum Rollhalt der Piste 23.
Geplant war der Navigationsteil von Strausberg über Neuhardenberg zur Oder, und wieder zurück.
Nach dem Start verließen wir die Platzrunde in 2000ft und flogen Richtung Neuhardenberg.
Auch das Funken, Starten und Ausleveln gelang mir prüfungsreif.
Der Flugplatz von Neuhardenberg kam in Sicht... ZACK, Gas raus, simulierter Motorausfall.
Geschwindigkeit des besten Gleitens einnehmen, Notlandefeld lokalisieren (in diesem Fall Neuhardenberg) und Anflug planen.
Kurz vor dem sicheren Aufsetzen sollte ich durchstarten, ein weiterer Teil war geschafft und wäre bestanden worden.
Weiter ging es mit dem navigatorischen Teil.
Zurück auf 2000ft sollte ich meine Route ändern und einen Schornstein bei Letschin finden, von dort aus Richtung Bad Freienwalde zur Skisprunganlage.
Ein Blick in die VFR Karte, einen Blick nach draußen und ich wusste, wo wir waren.
Der Schornstein war schnell gefunden, nur der kleinen Landstraße folgen, dann lag Letschin direkt vor uns.
Von dort aus war nun Bad Freienwalde geplant, auf dem Weg dorthin stand Langsamflug mit verschiedenen Klappenstellungen, Stallrecovery (Strömungsabrisse erkennen und entgegenwirken), Standardkurven, 30° Kurven und 45° Steilkurven auf dem Programm.
Diese Übungen waren bei fast jeder Flugstunde Pflichtprogramm und wurden auch bei der Generalprobe einwandfrei geflogen.
Nach all den Übungen stand nun die schnelle Orientierung im Raum an.
Ein Blick auf die Karte und aus dem Cockpitfenster ließ mich schnell feststellen, dass wir auf dem richtigen Kurs sind.
Wir änderten erneut die Route und flogen Richtung Süden.
Ich bekam die IFR Brille auf und sollte uns erstmal im "Blindflug" zum Fürstenwalde VOR (FWE) fliegen.
Dort angekommen sollten ein paar Radiale und Umkehrkurse geflogen werden.
Es ging zurück nach Strausberg, wo wir zu guter Letzt noch Landungen mit verschieden Klappenstufen und eine Ziellandeübung geflogen sind.
Diese Aufgaben wurden zur vollen Zufriedenheit meines Fluglehrers geflogen.
Die Generalprobe wurde mit einer sanften Landung auf der Piste 23 beendet.
Wir rollten zurück zur großen Halle.
"Wenn du jetzt Prüfung gehabt hättest, hätte dir der Prüfer gratuliert"
Die Freude war groß, ich war nun bereit für die letzte, große Prüfung.
Wie schwer es im Winter ist, bei passendem Wetter einen Termin zu finden, lest ihr im Post "Die praktische Prüfung - plötzlich kommt alles anders"
Euer Jérôme
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